Lemgo. Was tun mit seiner Freizeit, wenn man im besten Rentenalter kleine Urenkel in der Kita hat? Der ehemalige Kfz-Meister und Berufsschullehrer Werner Klaas aus Lemgo musste über dieser Frage nicht lange brüten. Er hat eine ganz besondere Verbindung zu der Lemgoer DRK-Kita, die schon eine seiner zwei Töchter besuchte und in der die andere Tochter seit 32 Jahren als Erzieherin arbeitet. Die Enkeltochter, die auch schon als Kindergartenkind die Einrichtung besuchte, ist nun Elternbeiratsvorsitzende, und deren eigene Kinder wiederum, die Urenkel von Opa Werner, werden derzeit auch dort betreut. Vier Generationen mit enger Verbindung zum jetzigen DRK-Familienzentrum – Grund genug, gemeinsam für die Kita und die Kinder mit anzupacken.
Die innig geliebten und viel gefahrenen Dreiräder der Kita sind mittlerweile über 30 Jahre alt. Da gibt es Überholungsbedarf, dachte sich der Experte. Und so nahm er sich kurzerhand der Rundumerneuerung der Fahrzeuge an. Die Liste der Reparaturen war lang: eine neue Lackierung sollten die alten Fahrzeuge erhalten, dazu neue Sättel, Klingeln, Pedale, Griffe und Sitzbänke. Gut vernetzt, wie Uropa Werner immer noch ist, holte er kurzerhand weitere Unterstützer mit ins Boot. Kramp & Kramp GmbH &Co. KG aus Lemgo-Lieme, Grote GmbH aus Lemgo, RB Pulverbeschichtungen GmbH & Co. KG aus Bad Salzuflen und die Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt „Fahrwerk“ aus Lemgo griffen dem engagierten Rentner kurzentschlossen unter die Arme. Die Freude war groß, als vergangene Woche die strahlenden, neuwertigen Fahrzeuge zurück in die Kita gebracht wurden. Fünf Stunden Arbeit pro Fahrzeug waren notwendig, um aus den „Oldtimern“ die bunten Glanzstücke zu zaubern.
„Wir danken Werner Klaas für sein außergewöhnliches Engagement und wünschen uns, dass die Kita-Kinder ihn noch viele weitere Jahre am Maulwurfshügel begrüßen dürfen“, freuten sich die Einrichtungsleitungen Tanja Edel und Jana Schröder über seinen Einsatz. Opa Werner, der die Kita schon seit Jahrzehnten bei Malerarbeiten und Freizeitfahrten sowie mit Obstspenden und Reparaturen unterstützt, ist das nur Recht: „Mir wäre sonst langweilig“, betont der 87-Jährige.